Drahtlossysteme – Einfach erklärt (Teil 2): Mikrofonsender und Akkus

Chris Lyons | 29.09.2020 Drahtlossysteme – Einfach erklärt (Teil 2): Mikrofonsender und Akkus

Das Thema Drahtlostechnik zählt zu den komplexesten im Audio-Bereich. Dabei können Sie Drahtlossysteme für Schulen, Kirchen oder Theater in der Regel selbst auswählen und installieren.  Im ersten Teil der Serie „Drahtlossysteme – Einfach erklärt“ haben wir uns mit der Wahl des richtigen Frequenzbereichs beschäftigt.  In diesem Beitrag geht es um Sender und Akkus.

SLXD1 Taschensender mit Audio-Eingangsbuchse

Taschensender müssen oft mehrere Funktionen erfüllen.Sie werden bei Vorträgen in Meetings und Schulungen genauso getragen wie von Schülern bei einer Theateraufführung oder Gitarristen bei einem Talentwettbewerb.  Verschiedene Quellen erfordern dabei verschiedene Eingangsgeräte.Stellen Sie deshalb sicher, dass der Taschensender Ihrer Wahl über eine universelle Eingangsbuchse und nicht über ein fest verbundenes Mikrofon- oder Gitarrenkabel verfügt.  Dann können Sie für verschiedene Anwendungsbereiche zwischen verschiedenen Mikrofonen wählen. Und wenn ein Mikrofon oder ein Kabel defekt ist, lässt es sich einfach austauschen, ohne dass der Sender zur Reparatur eingeschickt werden muss.  Mit einer breiten Auswahl an Mikrofontypen, wie beispielsweise Lavaliermikrofone für Präsentationen, Headset-Mikrofone für Schauspieler und Instrumentenmikrofone oder Gitarrenkabel für Musiker steht immer die passende Option für Ihre jeweilige Anwendung zur Verfügung.

 

 

SLXD2 Handsender mit SM58 Kapsel

Handsender können von Rednern oder Sängern in der Hand gehalten werden, werden aber auch oft auf Stative auf einem Podium oder an einem Rednerpult montiert, und verringern die Stolpergefahr durch auf dem Boden liegende Kabel.Handsender eignen sich auch gut für Publikumsfragen bei öffentlichen Versammlungen oder Kongressen. Die Mikrofone werden dabei im Publikum durchgereicht, sodass Fragesteller ihre Plätze nicht verlassen müssen.

 

 
 
 
 
Zwei Risiken bei der Nutzung von Drahtlosmikrofonen (und wie man sie vermeidet)

Trotz guter Vorbereitung fürchten alle AV-Techniker den Moment, in dem der Sound während einer Veranstaltung ausfallen könnte.  Bei einem Drahtlosmikrofon kann das aus verschiedenen Gründen passieren.Die häufigste Fehlerquelle sind leere Batterien.  Deshalb setzen viele Nutzer vor jeder Veranstaltung neue Batterien in ihre Sender ein.  Um teilentladene Batterien nicht zu verschwenden, können Sie sie sammeln und für Proben und andere unkritische Situationen verwenden.  Bei Nutzung der optionalen Shure Akkus zeigt das System die verbleibende Laufzeit in Stunden und Minuten auf dem Sender und/oder Empfänger an, sodass Sie jederzeit überprüfen können, ob die verbleibende Kapazität für das Meeting oder die Veranstaltung ausreicht.  Durch die genaue Anzeige der Akkulaufzeit können Sie zudem die Energie der Akkus optimal ausnutzen, bevor Sie sie wieder aufladen.

SLXD4 Empfänger mit Anzeige der verbleibenden Akkulaufzeit

 

Die zweite potentielle Fehlerquelle beim Einsatz von Drahtlosmikrofonen ist schlicht der Anwenderfehler.  Oft werden Drahtlosmikrofone von unerfahrenen Nutzern verwendet, die mit der Bedienung nicht vertraut sind.  Sie könnten daher etwa den Sender versehentlich ausschalten oder die Frequenz wechseln, ohne es zu bemerken – und Ihnen bleibt vielleicht nicht genügend Zeit, um den Fehler zu beheben.  Einige Sender bieten die Möglichkeit, Bedienelemente elektronisch zu verriegeln, sodass sie nicht ausgeschaltet oder auf eine andere Frequenz eingestellt werden können.  So müssen Sie sich während der Veranstaltung darüber keine Sorgen machen.

Die Vorteile von Akkus beim Betrieb von Drahtlosmikrofonen 
SB903 Lithium-Ionen-Akku

Wer Drahtlosmikrofone nutzt, ist es meist gewohnt, Geld für Alkaline-Batterien auszugeben, und fühlt sich oft nicht wohl bei dem Gedanken, Woche für Woche Berge von leeren (oder sogar nur teilentladenen) Batterien zu entsorgen.Wiederaufladbare Lithium-Ionen-Akkupacks haben etwa die gleiche Größe wie ein Paar Alkaline-Batterien der Größe AA und halten genauso lange.  Zudem eliminiert die Lithium-Ionen-Technologie den „Memory-Effekt“, der bei älteren NiMH- oder NiCd-Akkus auftreten konnte. Lithium-Ionen-Akkus halten in der Regel über 500 oder mehr Ladezyklen durch, selbst wenn sie jeweils nur für ein oder zwei Stunden genutzt wurden.

Wenn Ihre Sender mit externen Ladekontakten ausgestattet sind, müssen Sie den Akku nach einer Veranstaltung nicht herausnehmen. Setzen Sie den Sender einfach in eine Ladestation ein, und er ist nach einigen Stunden wieder einsatzbereit.  Sollten Sie das Laden einmal vergessen, laden Lithium-Ionen-Akkus sich in etwa einer Stunde ungefähr zur Hälfte auf, was für eine kurze Besprechung oder Veranstaltung oft ausreicht.

SB203 2-fach-Ladestation

 

Die Verwendung von wiederaufladbaren Akkus hat aber auch einen Vorteil, der sich nicht in konkreten Zahlen beziffern lässt.  Wenn Sie nicht ständig verbrauchte Alkaline-Batterien entsorgen müssen, leisten Sie auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

Kostenersparnis durch wiederaufladbare Akkus für Drahtlosmikrofone

Obwohl es auf den ersten Blick vielleicht kostspielig erscheint, amortisieren sich die Anschaffungskosten eines Akkupacks und einer Ladestation für ein Drahtlosmikrofon in kurzer Zeit. 

Mit einer sorgfältig bedachten Kaufentscheidung finden Sie sicher ein Drahtlossystem mit den passenden Senderfunktionen und Akku-Optionen, die für eine einfache Nutzung und Verwaltung sorgen.  In Drahtlossysteme – Einfach erklärt:  Teil 3 – Drahtlosempfänger erklären wir, auf welche Funktionen Sie beim Empfänger achten sollten, damit das System für Ihre Anwendung reibungslos funktioniert.

Drahtlossysteme - Einfach erklärt:

Teil 1: Die Wahl der richtigen Frequenz für Drahtlosmikrofone
Teil 2: Mikrofonsender und Akkus
Teil 3: Drahtlosempfänger
Teil 4: Antennen
Teil 5: Auswahl und Installation eines Drahtlossystems in 7 Schritten

Chris Lyons

Chris Lyons

Chris Lyons is a 30-year Shure veteran who has filled a variety of different marketing and public relations roles. His specialty is making complicated audio technology easy to understand, usually with an analogy that involves cars or food. He doesn't sing or play an instrument, but he does make Shure Associates laugh once in a while.