Was sind Rückkopplungen?

Was sind Rückkopplungen?

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Was sind Rückkopplungen?

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Eine Beschallungsanlage besteht im Wesentlichen aus Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher. Das Mikrofon nimmt die Schallquelle wie z. B. einen Sänger ab. Dieses Mikrofonsignal wird verstärkt auf die Lautsprecher gegeben.

Eine Beschallungsanlage  besteht im Wesentlichen aus Mikrofon, Verstärker und Lautsprecher. Das  Mikrofon nimmt die Schallquelle wie z. B. einen Sänger ab. Dieses  Mikrofonsignal wird verstärkt auf die Lautsprecher gegeben.

Gelangt nun der Schall aus den Lautsprechern wiederum in das  Mikrofon, wird wieder verstärkt und wird durch den Lautsprecher  abgestrahlt… Ist in diesem Kreislauf die Verstärkung zu groß, beginnt es  zu koppeln – d. h. das Signal schaukelt sich mehr und mehr auf bis ein  lautes Pfeifen zu hören ist.

Rückkopplungen vermeiden 

Um Rückkopplungen zu vermeiden  sollten ein paar wichtige Dinge beachtet werden:

Gerichtete Mikrofone verwenden 

Mikrofone weisen eine Richtcharakteristik auf. Die  Kugelcharakteristik nimmt Schall von allen Richtungen gleichermaßen gut  auf. Diese sind also am empfindlichsten gegenüber Rückkopplungen. Im  Live Betrieb sollte daher immer zu gerichteten Mikrofonen gegriffen  werden. Am weitesten verbreitet sind Nierencharakteristiken, die den  Schall vorne aufnehmen, den Schall von der Seite wesentlich schwächer  aufnehmen – und von hinten fast gänzlich unterdrücken.

Die Distanz von Signalquelle zum Mikrofon so gering wie möglich halten. 

Den Abstand von Lautsprecher zu Mikrofon so groß wie möglich, bzw.  den Abstand von Lautsprecher zum Zuhörer so gering wie möglich halten.
Geeignete Richtcharakteristiken des Mikrofons verwenden:

Kugelmikrofone nehmen den Schall von allen Richtungen gleichermaßen auf – deswegen koppeln sie am ehesten.
Nierencharakteristiken nehmen nur den Schall von vorne auf. Die Lautsprecher sollten dann „hinter“ dem Mikrofon sein.
Supernierencharakteristiken sind noch stärker gerichtet und bieten eine  etwas höhere Sicherheit gegenüber Rückkopplungen als die Nieren.

Abstrahlverhalten der Lautsprecher:  

Diese sollten nicht in Richtung des Mikrofons ausgerichtet sein.
Frequenzgang von Mikrofon und Lautsprecher: Üblicherweise koppelt es bei  hohen Frequenzen. Haben nun Mikrofon und Lautsprecher einen  Frequenzgang mit Höhenbetonung, dann koppelt es sehr schnell. Hier kann  das Absenken der Höhen mittels EQ Abhilfe schaffen.

Raumeigenschaften: 

Ein Raum mit schallharten Wänden hat sehr viele Reflexionen und  dadurch einen langen Nachhall. Damit koppelt es schneller. Der Nachhall  im Raum sollte so gering wie möglich gehalten werden (wodurch auch die  Sprachverständlichkeit profitiert).

Rückkopplungen treten – abhängig von diesen vielen Faktoren – bei  bestimmten Frequenzen auf. Mittels eines Equalizers können gezielt diese  Frequenzen abgesenkt werden. Dadurch kann die Gesamtlautstärke etwas  angehoben werden – ohne dass Rückkopplungen auftreten. Für diesen  Einsatz sollte ein 31-bandiger Equalizer – oder gar parametrischer EQ -  eingesetzt werden. Breitbandigere EQ greifen zu sehr in die  Klangcharakteristik ein.

(Digitale) Feedback Reducer können ebenfalls sehr wirkungsvoll  eingesetzt werden, um diese bestimmen Frequenzen abzuschwächen. Diese  sollten allerdings als „Notbremse“ angesehen werden – da sie nie ein  Koppeln komplett vermeiden – sondern nur reduzieren. Sie eignen sich  aber bestens bei einem Einsatz bei dem kein Techniker am Mischpult  sitzt.

Viele (offene) Mikrofone führen zu früheren Rückkopplungen. In diesem  Einsatzfall eigenen sich Automatikmischer, die unbesprochene Mikrofone  muten (abschalten). Werden mehrere Mikrofone besprochen wird automatisch  die Gesamtlautstärke reduziert – so dass Rückkopplungen vermieden  werden können.