Koordinierung eines Drahtlossystems

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Der Shure Applications Engineer Tom Colman erklärt, wie Sie ein Drahtlossystem koordinieren (auch bekannt als Frequenzmanagement).

Der Shure Applications Engineer Tom Colman erklärt, wie Sie ein Drahtlossystem koordinieren (auch bekannt als Frequenzmanagement).

Grundsätzliche Überlegungen

Das erste Grundprinzip, über das man sich bei der Einrichtung mehrerer Systeme im Klaren sein sollten, ist die Tatsache, dass jeder Empfänger nur von jeweils einem Funksender ein Signal empfangen kann. Aus diesem Grund werden beim Betrieb von zwei Sendern auch zwei Empfänger benötigt, die auf unterschiedliche Frequenzen eingestellt sind. Wenn Sie Ihr System nicht so einrichten und stattdessen demselben Empfänger zwei Sender zuweisen, sind Interferenzen unausweichlich. Ebenso würden zwei Empfänger dasselbe Audiosignal empfangen, wenn beide Empfänger auf dieselbe Frequenz eines Senders eingestellt sind. Lange Rede kurzer Sinn: Bilden Sie immer Paare aus jeweils einem Sender und einem fest zugeordnetem Empfänger.

Sind nun alle Funksysteme mit ihrem jeweils eigenen Sender und Empfänger zugeordnet, ist es wichtig, stets ein Mindestmaß der Frequenztrennung einzuhalten. Das Schaubild unten zeigt eine typische HF-Übertragung eines Drahtlossystems; wie viele dieser Übertragungen wir nebeneinander unterbringen können, hängt zum Teil von der Qualität des Funksystems ab. Einfachere Systeme haben üblicherweise einen größeren „HF-Fußabdruck“ als höherwertige Systeme – sie nehmen also mehr Raum ein, was eine problemlose Aneinanderreihung einer großen Anzahl von Systemen erschwert.

Nun kommen wir zur Frequenzeinstellung

Bei der Programmierung der Frequenzen ist es immer wichtig, dass das Grundrauschen sauber ist und man in einem nutzbaren, freien Abschnitt des HF-Spektrums arbeitet. Die Grafik unten zeigt eine typische HF-Umgebung nach einem schnellen Scan. Der Scan zeigt deutlich das HF-Grundrauschen, ein paar digitale TV-Kanäle und einige Funkmikrofone in der Nähe. Die Lücken zwischen den TV-Kanälen und den anderen Funkmikrofonen stellen die freien Bereiche dar, die wir für unsere Funkkanäle nutzen können.

Bei vielen Einsteigersystemen erfolgt der Scan und Zuweisung auf einen sauberen Kanal automatisch. Höherwertigere Systeme hingegen können die gesamte Schaltbandbreite scannen und damit ein umfassenderes Bild der HF-Umgebung darstellen und Stichproben durchführen, um die beste Betriebsfrequenz zu ermitteln. Des Weiteren verfügen alle Shure Systeme über integrierte Gruppen- und Kanalvoreinstellungen. Diese sorgfältig abgestimmten Gruppen vereinfachen das Frequenzmanagement in einem Mehrkanalsystem erheblich, indem sie nur zueinander kompatible Kanäle (Frequenzen) beinhalten. Ohne sie wäre die Einstellung eines Systems mit mehreren Kanälen (wie im Video vorgeführt) ein reines Glücksspiel.

Alle voreingestellten Kanäle einer Gruppe sind miteinander kompatibel; auch hier werden die Frequenzmindestabstände und die Vermeidung von Intermodulationsverzerrung gewährleistet. In einer wirklich idealen HF-Umgebung (beispielweise einer Wüste) könnten wir alle zehn Systeme auf verschiedene Kanäle in Gruppe 1 legen und uns darauf verlassen, dass alles sauber eingerichtet ist. Wie Sie bereits ahnen, ist die Sache im wirklichen Leben nicht ganz so einfach. Die Gruppe(n), die Sie zum Betrieb auswählen, richten sich nach der Anwendung und den dafür genutzten Geräten. Bedenken Sie aber, dass beim Betrieb über mehrere Gruppen hinweg die Frequenzen nicht zwangsläufig kompatibel zueinander sind.

Verwendung verschiedener Systeme

Unser System auf mehrere Kanäle innerhalb einer Gruppe einzustellen funktioniert ganz hervorragend, solange nur Systeme des gleichen Typs und Herstellers verwendet werden – doch was ist, wenn wir es mit einer bunten Mischung zu tun haben?

Wenn wir also neben unserem Rack mit den 10 Funkmikrofonen aus dem oben genannten Beispiel auch ein weiteres Rack mit In-Ear-Monitor-Systemen betreiben wollen, wird der Fall schon etwas kniffliger. Beide Systeme verfügen über mehrere Gruppen von Kanälen, zwischen denen die Kompatibilität keineswegs garantiert ist. Tatsächlich könnte Kanal 1 der Gruppe 1 auf beiden Systemen dieselbe Frequenz belegen. In diesem Fall ist ein individuell angepasstes Frequenzmanagement erforderlich, das mit spezialisierter Software, wie z. B. der Wireless Workbench, durchgeführt werden kann. Diese Software ermöglicht einen intelligenten und gezielten Scan der HF-Umgebung basierend auf Ihrem spezifischen Gerätebestand. Die Software erkennt die Beziehung der Gruppen und Kanäle zueinander, bevor sie die HF-Umgebung nach einer Auswahl sauberer und kompatibler Frequenzen absucht. Diese Frequenzen können zwar über mehrere Gruppen verteilt sein, doch bleibt die Kompatibilität gewährleistet, da in diesem Fall die Software eine individuelle Berechnung ausgeführt hat.

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Signing off

Wir hoffen, dass diese Einführung hilfreich war. Wenn Sie mehr über erfolgreiches Frequenzmanagement bei Drahtlossystemen erfahren möchten, können Sie unser „Wireless Mastered“ Seminar besuchen.