Die USC hebt hybrides Lernen auf die nächste Stufe

Chris Lyons | 01.09.2020 Die USC hebt hybrides Lernen auf die nächste Stufe

Durch die jüngsten globalen Ereignisse war hybrides Lernen in den vergangenen Monaten in aller Munde. Viele Institutionen mussten auf die Schnelle eine Lösung für ortsfernes Lernen erschaffen – mit unterschiedlichem Erfolg. Wie alle anderen musste auch die University of Southern California (USC) schnell ihre Studierenden auf Online-Lernen umlenken. Während der Planungsphase wurde erarbeitet, wie die Studierenden effektiv zum Lernen animiert und später sicher zurück an die Universität geholt werden können. Dabei fiel auf, dass das Problem bereits durch Upgrades von multifunktionalen Kursräumen auf dem ganzen Campus gelöst wurde.

In einem Gespräch mit Joe Way, Director Learning Environments der USC, haben wir vor kurzem die Herangehensweise der Universität an hybrides Lernen diskutiert und wie Studierende und die Fakultät von der Implementierung zukunftsweisender Lösungen profitieren. 

Joe ist seit August 2019 im Team der USC. Er half bei der digitalen Transformation und Reorganisation der USC, wobei der Fokus auf der Optimierung der Dienstleistungen der Universität, einer Erweiterung der Campus-Technologien und der Verbesserung der allgemeinen Ausstattung für Studierende und Angestellte lag. Um das alles zu erreichen, bekam Joe die Möglichkeit, Lernen und Lehren komplett zu verändern. Dazu wurden 300 Räume kernsaniert und neu gestaltet – und so zu einem System, das, nach seinen Vorstellungen geplant, heute und in Zukunft funktioniert. 

Da keine veralteten Geräte eingebunden werden mussten, war es der ideale Zeitpunkt, über den aktuellen Kurs der AV-Industrie nachzudenken und es wurde klar, dass IT- und softwarebasierte Technologien für die Inhaltsübertragung genutzt werden sollten. 

Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf war Joe sich sicher: Wenn eine Software- oder Cloud-Lösung eines Produkts existiert, hat er diese auch zu nutzen, anstatt sich von Hardware einschränken zu lassen. Er wollte von Beginn an virtuelle Kontrolle, AV-über-IP und Inhalte über das Netzwerk austauschen. Joe war aber auch klar, dass er Hardware-DSP einzubinden hatte. Als ihm dann Shure IntelliMix® Room als softwarebasierte Signalverarbeitung gezeigt wurde, waren ihm die Vorteile der Skalierbarkeit, Remote-Management und einfacher Konfiguration sofort klar. Er wollte allerdings keinen Computer im Raum, weshalb das Hosting der Software zur Herausforderung wurde. Hier kam die Crestron Flex UC Engine ins Spiel. Auf Crestron Flex UC laufen sowohl IntelliMix Room als auch Zoom – und aus einem USC-Kursraum mit seinem zentralen Core wird so ein Dante-Knotenpunkt!

Joe ist zudem überzeugt, dass sich Bildung auch ohne die Pandemie in Richtung hybrides Lernen entwickelt hätte. 

Er erklärte: „Die Technologien waren alle bereits vorhanden, nur die Umsetzung fehlte; der Coronavirus brachte alle dazu, vorhandenen Technologien mehr zu vertrauen. Ich glaube, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem wir allen wieder persönlich hier begegnen wollen, aber jetzt sind wir auch derart daran gewöhnt, Dinge virtuell zu erledigen, dass davon viel bestehen bleiben wird.“

Außerdem glaubt er, dass diese Veränderung viele Möglichkeiten birgt, sowohl für die Zusammenarbeit zwischen Universitäten, als auch den Fernunterricht für Studierende, die nicht zum Campus kommen können oder Geld sparen müssen. Mobiles und flexibles Lernen wird auf jeden Fall weiter hoch im Kurs stehen. 

Mitarbeitende der Fakultät dürfen dabei aber auch nicht vergessen werden. Viele fühlen sich mit digitalem Lehren laut Joe nicht wohl. Tutoren haben über die Jahre ihre Arbeit in den Kursräumen perfektioniert, sie fühlen sich vor der Tafel oder dem interaktiven Whiteboard wohl und vermissen das, wenn sie Fernunterricht geben. 

Im nächsten Jahr will die USC Kurse online oder hybrid anbieten. Die neuen Erkenntnisse haben die Universität dazu bewogen, eine Reihe kleinerer Räume, in denen Social Distancing für viele Studierende nicht möglich wäre, in Produktionsräume mit Shure MXA910 Decken-Arrays und Sprechermonitor umzuwandeln. Joe zufolge wurde das sehr gut angenommen, denn so konnten Mitglieder der Fakultät weiterhin Whiteboards nutzen und wie gewohnt unterrichten, aber die Inhalte auch zu Studierenden nach Hause streamen.

Er ist sich sicher, dass sich das neue Setup künftig noch weiter lohnen wird. Auch langfristig werden Studierende vielleicht nicht zum Lernen vor Ort sein und manche Räume aufgrund von Social Distancing nicht mehr so viele Menschen wie bisher aufnehmen können. Die USC ist für diese Eventualitäten in allen Räumen nicht nur in Sachen Streaming vorbereitet, sondern auch hinsichtlich anderer Herausforderungen. Beispielsweise ermöglichen vernetzte Audiosysteme, aus zwei kleineren Räumen einfach einen großen zu machen. IntelliMix Room hilft Nutzern dabei, Eingabesignale an jedes erdenkliche Ausgangsgerät zu senden und so ein flexibles, skalierbares und intuitives Setup zu erschaffen. 

Im Laufe des großen Projekts wurde es Joes Hauptziel, die Technik unsichtbar zu machen, sodass niemand sie bemerkt und Kursräume sichere, nahtlose und zugängliche Erlebnisse für Mitarbeitende der Fakultät und Studierende gleichermaßen bieten. Und IntelliMix Room ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Joe erklärte: 

„In der Vergangenheit schien Technik an der USC Menschen eher davon abzuhalten zu lernen oder zu unterrichten. Also wollten wir Hindernisse beseitigen, die Fakultät zum Unterrichten und die Studierenden zum Lernen animieren – und ich denke, wir haben dafür eine reibungslose Umgebung eingerichtet.“

Dies könnte ein Projekt gewesen sein, das seiner Zeit in Vision und Umfang voraus war. Wir dürften aber Ähnliches wohl in Zukunft öfter sehen. Joe glaubt, dass Räume nicht mehr gestaltet werden können, ohne virtuelles oder hybrides Lernen als Eventualitäten zu bedenken. 

Er fasste zusammen: „Ich bin enorm gespannt, was in den kommenden Jahre noch passieren wird. Vor ein paar Jahren war das, was wir jetzt erreicht haben, schlicht nicht möglich. Die Technologien waren noch nicht vorhanden, aber jetzt werden zukunftsweisende Installationen wie unsere normaler und auch immer wichtiger werden.“

Chris Lyons

Chris Lyons

Chris Lyons is a 30-year Shure veteran who has filled a variety of different marketing and public relations roles. His specialty is making complicated audio technology easy to understand, usually with an analogy that involves cars or food. He doesn't sing or play an instrument, but he does make Shure Associates laugh once in a while.