Checkliste für den Soundcheck

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Was darf bei einem Soundcheck nicht fehlen und wie geht man am besten vor?

Was darf bei einem Soundcheck nicht fehlen und wie geht man am besten vor? 

Dieser Blogbeitrag soll Einsteigern sowie Fortgeschrittenen eine  Hilfestellung geben, was man bei einem Soundcheck benötigt, welche  „Regeln“ man einhalten sollte und wie man was, wann am Mischpult  einstellt. Alles wird am Beispiel einer Band mit Standard Besetzung und  Tontechniker erklärt.

Was wird alles benötigt? 

Musiker, Instrumente, PA,  Monitoring und Mischpult sollten klar sein. Welche nützlichen Utensilien  brauchen wir aber noch? Ganz klar, die passenden Mikrofone, DI Boxen  und genügend Zeit.

Achtung bei der Verkabelung! 

Grundsätzlich sollte man  dann bei der Verkabelung darauf achten, dass Kabel von Licht- und  Tontechnik getrennt verlegt sind, sodass keine Störeinflüsse in die  Tonsignale einkoppeln können. Gerade bei unsymmetrischen Mono  Klinkenleitungen wie sie bei Gitarren verwendet werden ist dies  sehr wichtig, denn hier ist das Kabel nichts anderes als eine Antenne  die alle Störeinflüsse aus der Umgebung aufsaugt.

Fast genau so wichtig wie die Auswahl des richtigen und passenden  Mikrofons für die Stimme oder das Instrument ist auch die Platzierung  und Ausrichtung der Mikros. Da dies aber ein komplett eigenes Kapitel  ist, wird dafür später ein separater Blog Artikel erscheinen. Tipps und  Tricks zu verschiedenen Abnahmemöglichkeiten wären auf www.shure.de zu  finden.

Mikrofonierung ist das A und O 

Es sei aber darauf hin  gewiesen, dass man hier viel Spielraum für den individuellen Sound hat  und diesen auch nutzt sollte. Ab und an mal etwas auszuprobieren schadet  hier nicht und bringt Erfahrung im Umgang.
Umso besser das Mikrofon zum Instrument passt und man auf die  Platzierung achtet, umso weniger muss später am Mischpult ausgeglichen  und korrigieren. Ein schlechtes Mikrofon oder die falsche Anordnung kann  kein Mischpult und auch der beste „TONi“ nicht wieder gut machen.

Steht der Aufbau nun erst einmal sollte man die Anlage an den Raum  anpassen. Dazu empfiehlt sich einen Zuspieler parat zu haben auf dem  sich Musik befindet die man wirklich kennt. Das Ziel ist nun die Anlage  per Equalizer (EQ) so einzustellen, dass das Material auf dem Zuspieler  so klingt wie man es kennt, es ist also Empfehlenswert einen EQ für die  Stereo Summe zu haben (Master EQ). Man sollte sich eine Kollektion von  Songs zusammenzustellen die verschiedene Musikrichtungen beinhaltet und  damit dann auch unterschiedliche Situationen „probegehört“ werden  können.

Zum einen sollte die Sprachverständlichkeit im Vordergrund stehen.  Das klare und detailreiche Hören der Instrumente sollte aber auch nicht  unterschätzt werden. Die Einstellungen am Master EQ werden aber aufgrund  der Erfahrungen und dem persönlichen Geschmack des Technikers von jeder  Person anders war genommen.

Auch die Raumakustik beachten 

Beim Einrichten der Anlage sollte man auch die Örtlichkeiten selbst  kritisch betrachten und auch hier wenn nötig anpacken. So bringt es  durchaus große Vorteile wenn man bspw. Ein ordentliches Stück Molton an  glatten Wänden aufhängt oder klapprige Tische aus dem Raum entfernt die  beim Bass Solo lauter vibrieren als der Bass selbst rüber kommt.

Es gilt damit sich nicht nur auf die Anlage zu konzentrieren sondern  den Gesamtsound im Auge zu behalten. Die ganze Klangkette, vom  gestimmten Instrument, über das Mikrofon durchs Mischpult und die PA bis  hin zur Raumakustik. Alles gehört zum Soundcheck.

Shit in – shit out

Nun zum Mischpult: Vorab sei gesagt dass ein Mischpult kein Klärwerk  ist. Shit in- shit out! Aufgrund dieses Prinzips kann man bei manchen  Instrumenten, Boxen und Mikrofonen noch so viel drehen und es klingt  einfach nicht. Wenn bspw. ein Drumset an sich nicht knackig klingt oder  Mikrofone völlig falsch platziert wurden, darf man nach dem Soundcheck  kein musikalisches Feuerwerk erwarten. Es gibt zwar einige Tricks die  helfen den Sound wahrhaftig zu verbessern es muss jedoch immer die  gesamte Signalkette betrachtet werden. Instrument und Mikrofon müssen  zueinander passen und selbst gut klingen.

Das Mischpult sollte an einer akustisch geeigneten Position stehen,  wenn möglich mittig im Raum mit direkter Sicht auf die Bühne. Den  Bereich an dem sich das Mischpult befindet nennt man Front of House  (FoH). Hier ein Schema um einen Überblick der Funktionen eines Standard  Mischpultes zu bekommen.

Signalweg durch das Mischpult 

Am Eingang steckt man das Mikrofon bzw. die DI Box an den XLR  Eingang. Ein Funkmikrofon wäre hier nach demselben Prinzip  anzuschließen, einfach den Ausgang des Funkempfängers mit dem XLR  Eingang des Pults verbinden.
Nun kann der eigentliche „Soundcheck“ beginnen. Man startet in der  Praxis meist am Pult von Links nach rechts. Normalerweise findet man da  zuerst die Bassdrum und den Rest des Drumsets dann über die Gitarren bis  hin zu den Vocals und schließlich alle anderen Instrumente.

Das Sagen hat beim Soundcheck ganz klar der Tontechniker! Der Rest  der Band hat sich ruhig zu verhalten bis sie an der Reihe sind. Alles  andere kostet alle nur unnötig Nerven und wichtiger noch, ZEIT.
Zur Kommunikation zwischen Bühne und FoH benutz man am Mischpult ein  Talk Back Mikrofon, hierzu hat sich ein SM58/S, also die Schalter  Version des legendären SM58, als quasi Standard etabliert. Auf der Bühne  gibt man etwas Dampf auf die Vocal Mikrofone um die Belangen der  Musiker mitzubekommen.

Auf Kommando des Tontechnikers arbeitet man nun Kanal für Kanal nach dem gleichen Schema ab 

  • Master Fader des Mischpults auf die  0dB Stellung.
  • Alle Fader der Subgruppen auf 0dB, EQ und Dynamics komplett genullt.
  • Der Musiker spielt sein Instrument auf dem entsprechenden Kanal so  laut er kann bzw. das Material es hergibt. Am Mischpult stellt man nun  den Vorverstärker, das Gain, ein. Den Gain Regler so lange aufdrehen bis  eine Peak LED das Maximum der sinnvollen Verstärkung signalisiert. Nun  wieder ein klein wenig zurückdrehen um etwas Headroom für den Gig zu  haben. Bei einer Live Show kommen die Musiker meist etwas über den  „lautesten“ Pegel vom Soundcheck.  
    • Als Tipp, wenn man dazu den PFL Schalter drückt, bekommt man das  Signal auf der Ausgangsanzeige höher aufgelöst angezeigt, sofern diese  am Mischpult existiert.
  • Nun schiebt man den Fader so weit nach oben bis man ein  ordentliches Signal auf der PA bekommt. Ja, ein Soundcheck darf auch  laut sein. Es geht darum den Sound unter den gleichen Bedingungen wie  später beim Auftritt einzustellen.
  • Nun kann man am EQ den gewünschten Sound hindrehen. Die Einstellung  des EQ beruht auf Erfahrungswerten und dem persönlichen Geschmack. Hier  etwas dazu zu schreiben würde den Rahmen des Blogs sprengen.
  • Als nächstes kommen die Dynamics dran, ob das Instrument damit  berabeitet werden soll oder muss kann jeder selbst entscheiden. Den  Kompressor als Dynamik limitierendes Gerät so einstellen, dass er nach  Möglichkeit nur die oberen 3dB komprimiert. Weiter zuziehen kann man  später noch wenn nötig. Vorsicht ein Gesangssignal ist auch schnell mal  Tot komprimiert. Die Zeiten sind auch je nach Instrument anders und  werden nach Gefühl und Erfahrung eingestellt.
  • Als nächstes kann man mit einem Gate, vor allem beim Drumset ein  nachschwingen, aufrauschen oder wummern abschneiden. Das gibt dem Sound  meist mehr Klarheit. !kein Gate auf die Vocals!
  • Nun kann man noch etwas das Stereobild formen indem man die Quellen im Panorama verschiebt.
  • Noch den Fader auf den (geschätzten) passenden Wert schieben und zum nächsten Kanal.
  • Nun gibt es, je nach Mischpult, noch Subgruppen die man dazu nutzen  kann um bspw. noch einen Kompressor auf alle Vocals zu legen.

Es ist zudem auch sehr hilfreich wärend dem Soundcheck verschiedene  Instrumente zusammen spielen zu lassen um zu erkennen ob diese  harmonieren oder sich gar gegenseitig beißen.

Wenn nun alle Instrumente durchgearbeitet wurden hat man die Pegel  über die Fader grob eingestellt und lässt die Band einen Song anspielen.  Interessant ist dann sowohl leisere als auch lautere Parts zu hören  also zum Beispiel den Refrain einer Rock Nummer und Teile einer Ballade.

Bei einem digitalen Pult wäre jetzt ein idealer Zeitpunkt um die Show  zu speichern. Die Häufigkeit des Zwischenspeicherns hängt vom  Nervenkostüm des Anwenders ab.

Ab jetzt gilt: „don’t Touch!“ bis zum Auftritt.

Da der Sound nun genau in der einen Konfiguration eingestellt wurde  sollte man diese nicht mehr verändern. Jedes verrückte Mikrofon hat  Auswirkungen auf den späteren Sound.

SHURE wünscht viel Spaß bei eurem Gig!

Shure Checkliste für den Soundcheck