Wie Drahtlosmikrofone den Alltag an Hochschulen verändern

John Ellis | 19.10.2018 Wie Drahtlosmikrofone den Alltag an Hochschulen verändern

Drahtlosmikrofone können in allen Bereichen der Hochschulbildung sehr nützlich sein, von Vorlesungen und externen Veranstaltungen bis hin zu Live-Performances und Präsentationen. Die steigende Nachfrage nach drahtlosen Lösungen stellt die Institutionen jedoch vor verschiedene Herausforderungen. Dazu gehören ein überladenes Frequenzspektrum, die Vernetzung der einzelnen Systeme, die Reduzierung des Wartungsaufwands und eine möglichst intuitive Bedienung. Wie in jedem Bereich geht es letztlich jedoch immer auch um eine hochwertige Klangqualität und optimale Zuverlässigkeit der Drahtlossysteme.

Drahtlossysteme in Bildungseinrichtungen 

Im Zuge der Weiterentwicklung von Bildungseinrichtungen spielt Audio eine immer wichtigere Rolle. Viele Universitäten erstrecken sich über weitläufige Gelände oder über mehrere Standorte, manchmal sogar in verschiedenen Ländern. Das führt dazu, dass Vorlesungen vermehrt per Live-Stream in mehrere Einrichtungen übertragen bzw. aufgezeichnet werden, damit Studenten sie zeitlich unabhängig verfolgen können.

Auch im Bereich der Fernstudiengänge, die sich als flexibler und effizienter Weg zum Bildungsabschluss etabliert haben, sind aufgezeichnete Inhalte essentiell für die Übermittlung der Kursmaterialien an das räumlich weit verteilte Publikum. Viele Universitäten veranstalten zudem externe Kongresse und Ausstellungen. All diese Anwendungen erfordern eine solide Basis für die zuverlässige Übertragung hochwertiger Audiosignale an das jeweilige Publikum.

Drahtlosmikrofone sind ein unkomplizierter und dennoch intelligenter und effektiver Weg, um dies zu erreichen. Sie bieten eine einfach zu handhabende Technologie, deren Nutzung Studenten, Dozenten und Besuchern geringe bis gar keine Kenntnisse abverlangt. Allerdings gibt es im Bereich der Hochschulbildung keine Standardlösung, die alle Anforderungen abdeckt. Die verwendeten Geräte müssen sich in bestehende Systeme einfügen und AV-Technikern eine effiziente und effektive Verwaltung ermöglichen.

Eingeschränktes Frequenzspektrum 

Eines der größten Probleme, denen sich Nutzer von Drahtlosmikrofonen weltweit gegenüber sehen, ist die fortschreitende Einschränkung der verfügbaren Frequenzen. Dies stellt insbesondere Einrichtungen in dichten HF-Umgebungen wie Innenstädten vor große Herausforderungen, da sich der „Ausverkauf“ von Frequenzen in den nächsten Jahren fortsetzen wird.

Eine Option ist die Nutzung des DECT-Frequenzbands (Digital Cordless Telecommunications), das sich bei Konferenzsystemen bereits bewährt hat. DECT-basierte Drahtlossysteme wie Microflex Wireless (MXW) können für Universitäten eine praktikable Lösung darstellen, da es eher wenige DECT-Nutzer auf einem Campus gibt. In dichten Funk-Umgebungen kann ein DECT-Scan durchgeführt werden, um die Nutzung der Frequenzen sowie die Zahl der verfügbaren Kanäle zu ermitteln um diese für sich verwenden zu können.

UHF wird weiterhin für Live-Performances eingesetzt und kann mit Anwendungen wie der Wireless Workbench Software verwaltet und überwacht werden. Auch hier wird das Spektrum gescannt, die sauberste Frequenz ermittelt und für das System verwendet. Bei Live-Veranstaltungen oder Konzerten auf dem Campus ist das sehr nützlich, da die Nutzer jederzeit sehen können, was in den jeweiligen Frequenzbereichen passiert, und direkt auf Interferenzen oder schwache Akkuladungen reagieren können.

Aufgrund der Vielzahl von Drahtlosanwendungen auf dem Campus kommt dem Frequenzmanagement eine essentielle Bedeutung zu. Um die beste Lösung zu finden, sollten Systemplaner eng mit den AV-Integratoren und der Universität zusammenarbeiten. Oftmals erweist sich eine Kombination verschiedener Technologien als optimal, etwa die Verwendung von UHF im Audimax und DECT in kleineren Hörsälen.

Vorteile von Drahtlossystemen 

Ein großer Vorteil von Drahtlossystemen ist die Möglichkeit zur Fernüberwachung von Geräten. So lassen sich potenzielle Probleme oft schon identifizieren, bevor sie sich auf eine Vorlesung oder Veranstaltung auswirken. In der Vergangenheit mussten AV-Techniker jeden Raum auf dem Campus persönlich aufsuchen, um den Status des Equipments zu überprüfen. Wenn auffiel, dass ein Taschensender oder ein anderes Gerät fehlt, musste kurzfristig reagiert werden. Heute kann all das am Schreibtisch erledigt werden. Wenn das Equipment über Software wie SystemOn vernetzt ist, lässt sich das gesamte Inventar bequem zentral verwalten. So kann jederzeit überprüft werden, ob die gesamte Ausstattung vor Ort und einsatzbereit ist.

Gerade im Hochschulbereich spielt die Akkulaufzeit eine große Rolle. Niemand möchte, dass ein Mikrofon während einer Vorlesung ausfällt. Da Geräte im Laufe eines Tages oftmals von verschiedenen Nutzern verwendet werden, ist es jedoch nicht verwunderlich, wenn ein Akku leer ist oder Equipment versehentlich aus einem Raum entfernt wird.

Neben der Wahl einfach zu ladender Geräte mit einer langen Akkulaufzeit erweist sich die Fernüberwachung auch hier als effiziente Lösung. Zum Beispiel verfügt MXW über eine Akkulaufzeit von mehr als 10 Stunden und wird zum Aufladen einfach in die Ladestation gelegt. Da die Ladestationen netzwerkfähig sind, kann jederzeit genau überprüft werden, welchen Ladestand jedes Gerät aufweist und ob es für den nächsten Einsatz ausreichend geladen ist.

Das Monitoring kann dabei nicht nur auf der Ebene einzelner Räume erfolgen, sondern sogar campusweit. AV-Techniker können ihr Dashboard in Wireless Workbench so konfigurieren, dass sie jederzeit im Blick haben, was an den verschiedenen Einsatzorten auf dem Campus passiert. Für spezifische Probleme lassen sich Warnungen einrichten.

Wenn zum Beispiel ein Mikrofon fehlt, weist die Software darauf hin, um welches Mikrofon es sich handelt und an welchem Ort es abhanden gekommen ist. So lassen sich Verzögerungen bei Vorlesungen, die in diesem Raum stattfinden, vermeiden. Ebenso ist es möglich, jeden Morgen einen Scan durchzuführen, um Nutzer auf etwaige Probleme aufmerksam zu machen und Mikrofone zu identifizieren, welche geladen werden sollten. Die Produktivität und Effizienz von AV-Teams lässt sich auf diese Weise erheblich steigern. Große Mengen von Equipment können von einem zentralen Ort überwacht werden, um Aktivitäten zu priorisieren und Unterbrechungen der Workflows zu vermeiden.

Zweifellos tragen Drahtlossysteme zum Wandel des Hochschullebens bei, indem sie die Kommunikation flexibler gestalten und den Austausch von Ideen befördern.  Neben einer Auswahl hochwertiger, netzwerkfähiger Drahtlosmikrofonsysteme bietet Shure Seminare an, die dabei helfen sollen, den Zugang zum Thema Drahtlossysteme zu erleichtern.

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John Ellis

John Ellis

John Ellis is a Regional Sales Manager for the Shure UK Systems Group. When he is not out meeting with London's top AV integrators and consultants, you will find him demonstrating the finest modern jive dance steps this side of the Thames.