Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Stem Ecosystems mit Luis Guerra
Welche Vision steht hinter der Entwicklung des Stem Ecosystems?
Die Idee zu Stem entstand durch die Erkenntnis, dass in der Konferenzaudiobranche etwas Grundsätzliches fehlte. Wir untersuchten zunächst, welche Technologie die Menschen täglich nutzen, und auf welche Weise sie verwendet wird. Wir stellten fest, dass die Lösungen für Konferenzräume auf dem Endkundenmarkt weder einfach noch intuitiv zu bedienen waren.
Statt eine Gruppe von Ingenieuren und Ingenieurinnen mit der Entwicklung der nächsten Konferenzsprechstelle zu beauftragen, reisten wir rund um die Welt, um Anwender:innen, IT-Profis, Berater:innen, Designer:innen und Architekt:innen zu fragen, was sie bei den vorhanden Lösungen vermissten. Nach Auswertung Tausender Antworten identifizierten wir sechs weit verbreitete Probleme, die Stem für unsere Kunden lösen sollte.
Zudem stellten wir schnell fest, dass kein einzelnes Gerät all diese Probleme allein lösen konnte. So entstand die Idee des Stem Ecosystems: Wir wollten häufig auftretende Probleme unserer Kund:innen lösen und ein einfaches sowie robustes System für Konferenzräume entwickeln, das sich ohne zusätzliche Schulungen installieren und nutzen lässt.
Stem wurde im Jahr 2020 von Shure übernommen. Welche Entwicklungen haben Sie im Laufe der letzten 12 Monate beobachtet?
Äußerlich sehen unsere Kund:innen vor allem die Integration der Websites von Shure und Stem und das Shure Branding in der Stem Software. Das Stem Ecosystem ist darüber hinaus vollständig in das Produktportfolio von Shure Systems integriert und steht unseren Partner:innen neben anderen Produktreihen wie dem Microflex Ecosystem über das Shure Vertriebssystem zur Verfügung.
Aus unserem eigenen Blickwinkel hat die frische Energie und Flexibilität von Stem zusammen mit dem Know-how von Shure einen sehr positiven Einfluss auf die Kundenerfahrung in Sachen Performance und Qualität.
Mit den letzten Firmware-Updates haben wir die Klangqualität und Zuverlässigkeit bereits installierter Produkte verbessert. Mit den nächsten Updates werden wir die Performance weiter optimieren und neue Features hinzufügen, die einen Mehrwert für unsere Kund:innen bieten. Unsere Kund:innen stehen für uns weiterhin an erster Stelle und wir orientieren uns an ihren Anforderungen und ihrem Feedback.
Jetzt, wo Shure und Stem Audio vollständig integriert sind, was sind die neuen Vorteile, die das Stem Ecosystem bieten kann?
Als Teil des Shure Produktportfolios ist das Stem Ecosystem weltweit über Shure RDCs und Vertriebspartner erhältlich. Das bedeutet eine bessere Verfügbarkeit und schnelleren Service für unsere Kund:innen.
Außerdem stehen nun die regionalen, erstklassigen Shure Vertriebs- und Support-Teams auf der ganzen Welt als Ansprechpartner zur Verfügung und bieten einen hervorragenden Service in den jeweiligen Sprach- und Zeitzonen.
Was unterscheidet das Stem Ecosystem vom Microflex Ecosystem?
Das Stem Ecosystem bietet hauseigenen IT-/AV-Teams eine Lösung, die sich mühelos selbst installieren lässt, indem sie auf ihr vorhandenenes Wissen und ihre Erfahrungen zurückgreifen. Die Produkte des Stem Ecosystems lassen sich je nach Bedarf miteinander kombinieren, um in jedem Raum eine Audiolösung mit hoher Klangqualität zu schaffen, unabhängig von der Form, Größe oder Konfiguration. Für umfangreiche Installationen nutzen Unternehmen häufig die Dienste von Händlern und Händler:innen sowie Integrator:innen.
Das Microflex Ecosystem wird über Shure Systemintegrator:innen vertrieben, die für die Produkte zertifiziert sind und das System installieren, konfigurieren, abstimmen und warten sowie die Integration mit Drittanbieter-Geräten wie Steuerungssystemen durchführen.
Es ist möglich, beide Systeme in sehr ähnlichen Räumen einzusetzen, aber die Installations- und Vertriebswege unterscheiden sich.
Hat die Zusammenarbeit die Forschung und Entwicklung neuer Produkte beeinflusst?
Ja, seit dem Zusammenschluss gibt es nur noch ein R&D-Team, das zusammenarbeitet. Die Audiokomponenten der Stem Produkte wurden in zertifizierten Akustiklaboren im Hauptsitz von Shure in Niles getestet und abgestimmt. Dort wurden akustische Optimierungen für die Produkte entwickelt, die wir für alle Stem Produkte über Firmware-Updates bereitstellen konnten.
Darüber hinaus gewährleistet unser Software-Validierungsprozess für Stem Firmware- und Softwareveröffentlichungen ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit für unsere Kund:innen bei der Durchführung von Firmware-Updates und der Nutzung unserer Software auf jeder Plattform.
Das sind nur zwei Beispiele dafür, wie die Stem Produkte bereits jetzt von der Shure Qualitätssicherung profitieren – in Zukunft werden noch weitere folgen.
Wie passt sich das Stem Ecosystem an die „neuen Arbeitsumgebungen“ an?
Das Stem Ecosystems ist sehr flexibel und einfach skalierbar und passt sich somit sehr gut den ständig variierenden Anforderungen moderner Besprechungsräume an. Auch nach der Installation lässt sich das System bei einer Veränderung des Arbeitsumfelds einfach adaptieren, indem Audiogeräte hinzugefügt, anders genutzt oder entfernt werden, ohne dass das System neu programmiert oder kalibriert werden muss.
Es ist uns wichtig, dass unsere Kund:innen in ihren Besprechungsräumen gar nicht an die Audiotechnik denken müssen, weil das System einfach funktioniert, und zwar in jeder Umgebung.
Wie lässt sich das Stem Ecosystem mit anderen Plattformen verknüpfen, um die Kommunikation zu vereinfachen?
Bei unserer weltweiten Recherche stellten wir fest, dass die Konnektivität und Kompatibilität von Plattformen eines der Hauptprobleme war und eine einfache, universelle Schnittstelle wie USB bevorzugt wurde. Jede Stem-Lösung bietet einen USB-Anschluss am Gerät zur direkten und einfachen Verbindung mit Soft-Codecs und Hardware-Codecs über USB. Für Sonderfälle, in denen eine andere Option benötigt wird, bieten wir außerdem analoge Anschlüsse und Dante an.
Darüber hinaus unterstützt unser USB-Interface den Standard für Human-Interface-Geräte (USB-HID), wodurch die Stem Audiogeräte wichtige Funktionen der Codecs wie Stummschaltung und Lautstärke anzeigen und steuern können.
Welches sind die wichtigsten Faktoren, die man bei der Auswahl eines Produkts des Stem Ecosystems bedenken sollte?
Dank der Vielseitigkeit und universellen Kompatibilität der Produkte von Stem müssen sich Kund:innen lediglich überlegen, wo die Komponenten im Raum positioniert werden sollen. Einige Kund:innen bevorzugen es, den Tisch freizulassen und unsere Audiogeräte an der Decke oder der Stirnseite des Raums zu platzieren. Andere ziehen es vor, die Bedienelemente in Reichweite zu haben, und platzieren die Geräte auf dem Konferenztisch.
Während jedes Stem-Audiogerät separat genutzt werden kann, liegt die wahre Stärke des Stem Ecosystems in der Kombination von Geräten zu einem individuell an die Anforderungen des Raumes angepassten System. Mit unserem RoomDesign-Tool können Kund:innen vor dem Produkterwerb einen Raum virtuell gestalten, Produkte hinzufügen und sogar die Abdeckung verifizieren.
Verraten Sie uns etwas zu zukünftigen Partnerschaften?
Das Stem Ecosystem wurde von Grund auf für eine gute Zusammenarbeit und Integration mit allen Konferenzplattformen entwickelt, und wir suchen weiterhin nach Gelegenheiten, diese Erfahrung auch in Zukunft zu erweitern und zu verbessern.
Luis Guerra, Associate Director of Global Product Management bei Shure