„Eine gemeinsame Sprache für AV und IT“

Shure Incorporated | 01.02.2018 „Eine gemeinsame Sprache für AV und IT“

Versteht Ihre IT-Abteilung die AV-Sprache? 

In der AV-Konferenztechnik hat sich in den letzten Jahren eine zügige Entwicklung von der reinen Hardware hin zu softwarebasierten Lösungen vollzogen. Produkte wie Google Hangouts und Skype for Business bieten zwar Kostenersparnis und höhere Flexibilität, doch kann die Benutzerfreundlichkeit durch ungeeignete Audioaustattung stark beeinträchtigt werden.

Gleichzeitig haben viele internationale Unternehmen in neue Konferenzsysteme investiert, sodass ihre Mitarbeiter zu wichtigen Sitzungen nicht mehr so häufig mit dem Flugzeug anreisen müssen.

Diese Entwicklungen führen dazu, dass vernetzte Audiosysteme in einer zunehmend globalisierten Arbeitswelt eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung und Zusammenarbeit spielen. Für AV- und IT-Abteilungen wird es daher immer wichtiger, die Fachsprache der jeweils anderen Abteilung zu verstehen. Andernfalls kann es bei der Integration von Audiotechnik in die vorhandene IT-Infrastruktur zu erheblichen Schwierigkeiten kommen.

Bislang mussten nur wenige digitale Medienplattformen auf ein IT-Netzwerk aufgesetzt werden, wie etwa IPTV und Digital Signage oder Videokonferenzschaltungen. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Audio-/Video-Technologie und der vernetzten Audiosysteme steigt allerdings auch die Zahl der Orte, von welchen Audio übertragen werden kann. Das stellt die IT-Abteilungen vor die Aufgabe, eine Überlastung des Netzwerks und Einschränkungen der zentralen Dienste zu vermeiden.

„IT-Abteilungen hatten es bisher noch nicht mit vernetzten Audiosystemen zu tun, und nun liegt es an uns, mit ihnen zusammenzuarbeiten und eine erfolgreiche Integration sicherzustellen”, erklärt Stuart Davidson, Technischer Direktor beim AV-Systemspezialisten AVMI. „Eine der größten Herausforderungen für die Branche besteht darin, das Vertrauen zu vermitteln, dass alle erforderlichen Elemente auf dem Netzwerk aufsetzen können – und dass bei einer effizienten Zusammenarbeit mit der AV-Abteilung und einer sorgfältigen Planung alles erfolgreich verlaufen wird.“

Branchenstandard

Ein zentraler Gesichtspunkt für IT-Abteilungen ist die Frage, wie sich netzwerkbasierte Dienste insgesamt auswirken. AV-Abteilungen müssen eng in die Planung von Netzwerk-Routinen miteinbezogen werden, damit die Risiken für bestehende Dienste minimiert und gleichzeitig die AV-Funktionen gewährleistet werden.

„Die IT-Konvergenz war schon seit einiger Zeit absehbar“, stimmt Davidson zu. „Bereits jetzt koexistieren viele verschiedene Technologien auf dem Netzwerk, aber nun müssen diese auch lernen, auf neuartige Weise miteinander zu kommunizieren. Als Branche müssen wir diese Herausforderung annehmen und unseren Ansatz ändern.”

Wird mit der fortschreitenden Konvergenz von AV und IT auch eine neue Sparte von Kommunikationsfachleuten entstehen, die in der Lage sind, beide Abteilungen zu bedienen?

„Bisher gab es Spezialisten, die sich ganz auf ihre jeweilige Technologie konzentriert haben, wie beispielsweise Digital Signage oder Konferenztechnik. Sie arbeiteten unabhängig mit den IT-Abteilungen zusammen, um deren Netzanforderungen zu verstehen“, erläutert Davidson. „Heute stellen wir aber fest, dass so viele verschiedene Dinge über das Client-Netzwerk laufen und wir mittlerweile Netzwerk-Architekten zu Rate ziehen müssen. Diese können die Anforderungen des Kunden ganzheitlich betrachten und so all unsere Technologien zusammenführen.“

für Netzwerkbelastung

Abgesehen davon, dass AV und IT auch die jeweils andere technische Fachsprache beherrschen müssen, besteht für Paul Louden, Sales Director bei Electrosonic, auch die Notwendigkeit einer weitergehenden Standardisierung.

„Technologieunternehmen und Finanzinstitute setzen diese Standards um, und zwar in großem Maßstab und weltweit“, so Louden. „Dies ermöglicht es ihnen, die AV-Technik aus ihrer bisherigen Nische der reinen AV-, Konferenz- oder Arbeitsräume herauszuholen und für den Einsatz in allen Arten von Besprechungsräumen nutzbar zu machen.“

Das hat zur explosionsartigen Verbreitung sogenannter „Huddle Rooms“ geführt, bei denen standardisierte Technik den Unternehmen die Möglichkeit bietet, gewöhnliche Sitzungsräume in Plattformen für vernetzte, globale Zusammenarbeit zu verwandeln.

Laut Davidson sollte „die Benutzererfahrung bei einem AV-System für jeden Kunden identisch sein, in jedem Besprechungsraum und an jedem Ort der Welt. Weitere Vorteile dieser Herangehensweise sind die einheitliche technische Unterstützung und Kundenbetreuung, und dafür setzen wir uns, zusammen mit der ganzen Branche, mit aller Kraft ein.“

Natürlich sind vernetzte Audiosysteme für Shure keine fremde Welt. Wir haben eine wegweisende Seminarreihe aufgelegt, die sich an AV-Planer, AV-Techniker und Tontechniker richtet. Ziel dieser Seminare ist ein tieferes Verständnis der IT-Netzwerkstandards bei den heute eingesetzten Audio-Übertragungsprotokollen, zusammen mit Praxisbeispielen, zu vermitteln.

„Unser gesamtes Technik-Team erhält Netzwerk-Schulungen, um unsere Kenntnisse zu vertiefen“, berichtet John Ellis, UK Regional Sales Manager bei Shure. „AV- und IT-Abteilungen müssen mehr miteinander kommunizieren und versuchen, einander besser zu verstehen, was sie in meinen Augen auch tun. Von manchen Projekten erfahren wir, dass sie äußerst reibungslos verlaufen, während die AV-Leute in anderen Situationen noch um die erforderliche Kooperation kämpfen müssen.“

Sicherheit gewährleisten

Netzwerksicherheit ist ein weiterer kritischer Aspekt an der Schnittstelle von AV und IT. So kam eine kürzlich durchgeführte Studie der britischen Regierung zu dem Ergebnis, dass beinahe die Hälfte aller Unternehmen im Vereinigten Königreich im Jahr 2016 zum Ziel von Cyber-Attacken wurden.

„Verständlicherweise sind IT-Abteilungen um die Sicherheit besorgt”, unterstreicht auch Dave Grimwood, Pre-Sales Team Leader beim internationalen AV-Unternehmen Electrosonic. „Audio läuft in Echtzeit ab und muss daher Priorität genießen.“

Projektseitig betrachtet müssen Installation und Inbetriebnahme vernetzter Audiosysteme größtenteils vor Ort vorgenommen werden, was stets eine größere Herausforderung darstellt als eine dezentrale Indienststellung. AV-Fachleute treffen bei ihrer Arbeit auf eine umfangreiche IT-Infrastruktur mit der sie möglicherweise nicht vertraut sind, was wiederum den Planungsaufwand im Vorfeld erhöht.

„AV-Profis benötigen vorweg oftmals eine Auflistung der IT-Infrastruktur, was auf durchaus nachvollziehbare Sicherheitsbedenken der IT-Abteilung stößt, da es um sensible Bereiche geht. Das Warten auf die entsprechende Genehmigung kann das Projekt verzögern.“, erklärt Grimwood.

Davidson von AVMI stimmt dem zu: „Heutzutage kommt es immer öfter vor, dass wir bezüglich der Technikfreigabe und Sicherheitsprüfung sehr eng mit den IT-Abteilungen zusammenarbeiten, dabei umfangreiche Systembeschreibungen hinsichtlich der notwendigen Implementierungen liefern und auch mit den Herstellern kooperieren, um zu gewährleisten, dass die Technik kein Risiko für die Netzwerksicherheit darstellt.“

Ellis konstatiert allerdings, dass die Konvergenz von AV- und IT-Abteilungen sich stetig verbessert und IT-Spezialisten auch ein zunehmend besseres Audio-Fachwissen vorweisen können.

„Wir sehen auf alle Fälle eine stetige Verbesserung, doch scheint es immer noch so zu sein, dass die Zahl der AV-Leute, die sich IT-Wissen aneignen, größer ist als die der IT-Leute, die sich in Sachen Audio weiterbilden“, so Ellis. „IT-Abteilungen müssen verstehen, dass die AV-Branche keineswegs so unklug ist, Produkte in ein Netzwerk einzubringen, die dessen Sicherheit gefährden. Es ist eine ernste Angelegenheit, und wir gewährleisten mit der gleichen Ernsthaftigkeit, dass der Betrieb genauso effektiv und sicher weiterläuft.“

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